Gemeinsam stark.
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Lern-und Kinesiologie Praxis Aigner - Mobile Förderung
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AFS - Methode

A steht für ATTENTION - AUFMERKSAMKEIT
F steht für FUNCTION - FUNKTION 
S steht für SYMPTOM - SYMPTOM

 

A Die differenzierte Aufmerksamkeit, man könnte sie auch Unaufmerksamkeit nennen, spielt bei legasthenen/ dyskalkulen Kindern eine wesentliche Rolle, da sie dazu führt, dass Kinder im Symbolbereich nicht das leisten können, was von ihnen erwartet wird. Bei jedem Legasthenie- bzw. Dyskalkulietraining soll die volle Aufmerksamkeit gewährleistet sein, damit ein Idealzustand des Lernens und des Vertiefens entsteht. Viele Fehler passieren, weil die Gedanken und das Handeln beim legasthenen/ dyskalkulen Menschen nicht im Einklang stehen. Das heißt, dass die Tätigkeit, die ein legasthener/ dyskalkuler Mensch im Symbolbereich macht, er z.B. schreibt ein Wort/ eine Zahl, nicht mit seinen momentanen Gedanken einher geht. Er ist "Nicht bei der Sache". Dadurch entstehen sogenannte Wahrnehmungsfehler. In anderen Bereichen findet bei diesen Kindern dieser Vorgang nicht statt. Deshalb ist es auch falsch, diese Kinder als "unkonzentriert" zu bezeichnen. Diese Kinder können sich oft stundenlang einer Sache widmen, die ihnen Spaß macht, wie z.B. das Legospiel. Nur Symbole erzeugen bei ihnen im Unterbewusstsein eine Ablehnung, für die man sie aber nicht verantwortlich machen kann. Es ist eher als eine Anlage anzusehen. Wichtig bzw. vorrangig muss nun die Bestrebung sein, die Kluft der Gedanken zum Handeln beim legasthenen/ dyskalkulen Kind zu schließen. Das Zusammenführen der Gedanken und das gleichzeitige Handeln ist nun das oberste Ziel. Ist dies nicht gewährleistet, so wird jedes Legasthenie- bzw. Dyskalkulietraining scheitern. Der erste Schritt ist, dass dies dem Betroffenen bewusst gemacht wird, damit er an diesem Problem arbeiten kann. Am besten macht man ihm dies in einem intensiven Gespräch klar. Es besteht kein Zweifel daran, dass nur der starke Wille des Betroffenen hier mithelfen kann, seine Gedanken besser unter Kontrolle zu bringen. Der Trainer, Eltern oder Lehrer können hier nur bedingt von außen wirken. Die Gedanken zu beherrschen, nicht von den Gedanken beherrscht zu werden, ist die Devise. Dies wird auch schon von sehr jungen Kindern verstanden. Natürlich ist es möglich, das Aufmerksamkeitstraining durch verschiedene Übungen positiv zu unterstützen. Hier ist es wichtig, die Bedürfnisse des betroffenen Kindes genau herauszufinden. Was für manche Kinder sehr unterstützend wirkt, wird von anderen völlig abgelehnt. Sämtliche Übungen der Edu-Kinästhetik, des autogenen Trainings, Entspannungsmusik, Phantasiereisen, Geschicklichkeitsübungen u.v.m. helfen dem legasthenen/ dyskalkulem Kind, sich besser und aufmerksamer den Tätigkeiten des Lesens, Schreibens, Rechnens und des Lernens zu widmen. Wichtig ist nur, dass es vom jeweiligen Kind angenommen wird. Lehrer sollten öfters während des Unterrichts, auch Eltern während der Hausaufgabensituation, legasthene/ dyskalkule Kinder daran erinnern, mit ihren Gedanken unmittelbar bei dem zu sein, was sie gerade jetzt tun und alle anderen Gedanken zu verbannen. Dies darf natürlich nicht in einer stereotypen Aussage enden, wie "Konzentriere dich endlich!". Wichtig ist es auch, öfters mit dem Kind über seine Probleme bezüglich der Aufmerksamkeit bei Symbolen zu sprechen. Es könnte auch ein Zeichen verwendet werden, welches man dem Kind gibt, wenn man merkt, es ist schon wieder meilenweit weg mit seinen Gedanken. Das Flieger-OK oder das Taucher-OK haben sich bestens bewährt. Auch andere Gegenstände, die dem Kind signalisieren: "Jetzt muss ich mit den Gedanken wieder bei der Sache sein", ein Lieblingssticker beispielsweise, aufgeklebt auf einem Gegenstand, welches das Kind auch in der Schule ständig vor Augen hat, auch ein bestimmtes Schreibgerät, können dem Kind helfen, sich zu erinnern, aufmerksam zu sein. Wichtig ist, dass diese Technik lange und ausdauernd geübt bzw. trainiert wird, nur dann wird es den gewünschten Erfolg bringen. Kinder, die nicht aufgeben zu probieren, ihre Gedanken zu lenken, werden früher oder später erste Erfolgserlebnisse haben. Plötzlich merken sie, dass ein Satz, den sie im Zustand der völligen Aufmerksamkeit geschrieben oder gelesen haben, absolut richtig ist, und dass sie sich auch den Inhalt des Gelesenen gemerkt haben. Ab diesem Zeitpunkt ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, wann sie ihre Oberflächlichkeit bezüglich der Symbolik aufgeben und sich dieser Prozess der Aufmerksamkeit bei Symbolarbeiten automatisiert.

 

Die Funktionen, die sogenannten Sinneswahrnehmungen, auch Teilleistungen genannt, sind bei legasthenen/ dyskalkulen Kindern different. Es ist abzulehnen, von Störungen, Schwächen oder Krankheitsbildern zu sprechen. 15% der Weltbevölkerung, egal welche Sprache sie sprechen oder welche Schrift sie schreiben, sind laut IDA (International Dyslexia Association USA) von einer Legasthenie betroffen. 15 % der Menschen als gestört, schwach oder krank zu bezeichnen, wäre nicht gerechtfertigt. Legasthene/ dyskalkule Menschen haben einfach eine andere Wahrnehmung, sehr schnelle Gedankengänge, die sie in bedingter Weise am richtigen Schreiben, Lesen oder Rechnen hindern. Sie erlernen die Kulturtechniken zwar auch, aber in einer anderen Art, als es ihnen in unserem Schulsystem angeboten wird. Dabei sind zwei Dinge zu beachten: Das legasthene/ dyskalkule Kind braucht eine längere Zeit, um sich mit den Symbolen problemlos auseinandersetzen zu können und es muss wesentlich vertiefender Wortbilder oder Rechenprozesse erlernen. Wichtig ist, bei einem legasthenen/ dyskalkulen Kind zu wissen, welche Sinneswahrnehmungen different sind, denn es ist in keiner Weise so, dass alle 8 Teilbereiche der Sinneswahrnehmungen different sein müssen. Durch einen Legasthenie- bzw. Dyskalkulietrainer ist festzustellen, welche Sinneswahrnehmungen betroffen sind. Mittels einer längeren Beobachtung des Kindes oder durch Überprüfung des AFS-Computertestverfahren zeigt sich, wo das Kind seine Schwierigkeiten hat. Diese sind dann individuell, ausdauernd, ausreichend und täglich von Eltern (Siehe Trainingsplan für Eltern) oder durch einen Trainer ein bis zweimal pro Woche zu trainieren. Indem die Sinne gestärkt werden, ergeben sich schon gewisse Verbesserungen im Schreiben, Lesen oder Rechnen. Wichtig ist, dass nicht alle Sinneswahrnehmungen gleichzeitig trainiert werden, sondern ein Teilbereich nach dem anderen abgearbeitet und somit verbessert wird. Damit das Kind nach und nach den Level erreicht, der eine verbesserte Leistung im Symbolbereich garantiert. Es gibt Funktionsübungen ohne Symbole und Funktionsübungen mit Symbolen. Die Schwierigkeitsstufen der Übungen sind individuell nach dem Stand des Kindes zu wählen. Man muss dafür sorgen, dass das Kind genügend Erfolgserlebnisse hat, damit es die Freude am Training nicht verliert. Jede sinnvolle Übung kann im Rahmen des Funktionstrainings verwendet werden. Aus der Fülle von Funktionsübungen muss der Legasthenie- bzw. Dyskalkulietrainer individuell auswählen!

 

S Das Symptomtraining ist das Training an den Fehlern. Das Schreiben lernt auch das legasthene Kind nur durch Schreiben, das Lesen durch Lesen, das Rechnen durch Rechnen. Übung macht den Meister, denn auch das legasthene Kind muss üben, genauso wie jedes andere Kind. Wichtig ist nur, dass das Erlernen und Vertiefen auf langsame und stetige Art vor sich geht. Zu viel Information im Symbolbereich ist für das legasthene Kind nicht zuträglich. Wichtig ist auch, dass ein Erlernen mit allen Sinnen erfolgt. Das legasthene Kind lernt durch Angreifen am besten. Man sollte daher dem Kind ermöglichen, sich Buchstaben und Wortbilder dreidimensional zu merken (siehe Worterarbeitung). Viele Wörter werden vom legasthenen Kind auf herkömmliche Art und Weise gespeichert, indem es in der Schule beispielsweise von der Tafel in das Heft schreibt und zur Hausübung nochmals vom Schulübungsheft in das Hausübungsheft schreibt. Doch gibt es auch viele, oft sehr einfache, häufige Wörter, die absolut nicht behalten werden können. Hier kann eine dauerhafte Abspeicherung nur durch genaue Worterarbeitung gewährleistet werden. Eine sogenannte persönliche Wörterliste des Kindes ist zu erstellen, diese ist dann kontinuierlich abzuarbeiten. Wichtig ist, dass dem legasthenen Kind zuerst das Wortbild des zu bearbeitenden Wortes gezeigt wird, um damit hantieren zu können. Das Wort ist mehrmals aufzubauen, zu zerlegen und wieder aufzubauen. Dann wird der Wortklang erarbeitet. Mehrmals ist der Klang des Wortes zu wiederholen, das Kind soll den Wortklang von einer anderen Stimme hören und von der eigenen. Man kann das Wort buchstabieren oder lautieren. Es ist dem Kind bewusst zu machen, dass jedes Wort nur aus Buchstaben besteht. Der innerlichen Angst des legasthenen Kindes vor einer Flut von Buchstaben kann man so erfolgreich entgegenwirken. Nicht nur 26 Buchstaben sind vom legasthenen Kind zu erlernen, sondern 105. Die Buchstaben der Blockschrift und der Schreibschrift, auch die Groß- und Kleinbuchstaben, stellen jeweils ein eigenständiges Zeichen dar, dazu kommen noch das "ß" und die Umlaute. Schließlich muss die Bedeutung des Wortes erarbeitet werden. Für ein legasthenes Kind ist die Bedeutung eines Wortes nicht obligat. Kann es zu einem Wort kein Bild finden, so wird die Abspeicherung behindert. Es ist daher dafür zu sorgen, dass das Kind sich eine eindeutige Vorstellung von der Bedeutung des Wortes machen kann, dabei kann auch ein sogenanntes Bedeutungswörterbuch benützt werden. In das Symptomtraining fällt natürlich auch eine besondere Lesemethode für legasthene Kinder.

Bei allen drei Teilen der AFS-Methode ist der Computereinsatz absolut wichtig.

 

 

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Ab September 2016 Mobile Förderung!

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